Rekordjahr für Anti-Doping-Arbeit in der Schweiz

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Öffentlichkeit

Im Rahmen der Strategie 2021–2024 konnten im vergangenen Geschäftsjahr die Anti-Doping-Arbeiten ausgebaut und neue Rekordzahlen erreicht werden. Das Geschäftsjahr war ausserdem geprägt von der erfolgreichen Schaffung einer nationalen Meldestelle für Ethikverstösse im Schweizer Sport.

Rekordwert bei Dopingkontrollen

Trotz weiterhin erschwerten Rahmenbedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie hat sich die Kontrolltätigkeit im Berichtsjahr weitestgehend normalisiert. Mit 2’266 Dopingkontrollen im eigenen Kontrollprogramm wurde gar ein Rekordwert erzielt. 1'525 Kontrollen fanden ausserhalb des Wettkampfes und 741 im Wettkampf statt. In lediglich drei Fällen konnte eine angesetzte Dopingkontrolle nicht durchgeführt werden, weil die Athletin respektive der Athlet sich aufgrund eines positiven Corona-Testergebnisses in Isolation befand.

13 Verstösse gegen die Anti-Doping-Bestimmungen

Die nationale Anti-Doping-Organisation machte 2021 in zwei Fällen von der neuen Möglichkeit Gebrauch, einen Entscheid im Resultatmanagement zu erlassen. Drei weitere Fälle wurden per prozessvergleichender Vereinbarung abgeschlossen; in einem Fall wurde eine Sperre von drei Monaten und in den beiden anderen Fällen von 36 Monate festgelegt. Die Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic (DK) fällte im vergangenen Jahr acht Entscheide zu Dopingverstössen. Daraus resultierten sieben Sanktionen zwischen neun und 48 Monaten Sperre.

Rekordzahlen auch in der Dopingprävention

Nach einem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr, kehrten 2021 die Präventionsaktivitäten zu etwas mehr Normalität zurück. Insgesamt wurden rund 4’300 Personen im Leistungssport durch 152 Schulungen und Workshops erreicht, was ein neuer Höchstwert in der Geschichte der Stiftung ist. Ein neuer Höchstwert wurde auch bei den Abschlüssen des E-Learning-Kurs «Clean Winner» erzielt, da die rund 2’700 Inhaberinnen und Inhaber einer Swiss Olympic Card der Kategorien Elite, Bronze, Silber und Gold bis Jahresende ihrer Ausbildungspflicht nachkommen mussten.

Positive Bewertung auch bei Athletenbefragung

Im Sommer 2021 wurden die Schweizer Athletinnen und Athleten erneut zur Dopingbekämpfung in der Schweiz befragt. Die 627 Teilnehmenden haben der Arbeit von Antidoping Schweiz sehr gute Noten ausgestellt. Besonders die Sicherheit der durchgeführten Dopingkontrollen als auch die Qualität der Arbeit des Kontrollpersonals wurden sehr positiv bewertet. Auch die verschiedenen Informationsangebote erhielten gute bis sehr gute Noten, wobei die Medikamentenabfrage und die Mobile App als besonders wichtig eingestuft wurden.

Unabhängige Meldestelle zum Schutz aller Sportlerinnen und Sportler

Das Geschäftsjahr 2021 war geprägt von den Arbeiten zur erfolgreichen Schaffung einer unabhängigen und nationalen Melde- und Untersuchungsstelle für Ethikverstösse im Schweizer Sport. Damit einher gingen die Erweiterung des Stiftungszwecks sowie die Umbenennung der Stiftung von Antidoping Schweiz zu Swiss Sport Integrity, welche am 1.1.2022 die Tätigkeit aufnahm. Dass ein starkes Bedürfnis nach einer unabhängigen Meldestelle im Schweizer Sport besteht, zeigt das erste Quartal auf: im Schnitt geht eine Meldung pro Tag ein. Betroffen sind Sommer- wie Wintersportarten, Indoor- wie Outdoorsportarten, Einzel- wie Teamsportarten und weibliche wie männliche Personen. Dies zeigt auf, dass für den von der Politik zu Recht geforderten Kulturwandel im Schweizer Sport, ein starkes Engagement aller Sportverbände und aller Sportarten gefordert ist.

Notwendige Expertise auch im Stiftungsrat

Mit der Verabschiedung des Ethik-Statuts des Schweizer Sports wurde der Grundstein für einen besseren Schutz der Sportlerinnen und Sportler gelegt. Auch im Stiftungsrat wurde dem neuen Aufgabenbereich der Stiftung Rechnung getragen und die notwendige Expertise ergänzt. Der Erweiterung mit Katharina Albertin, Barbara Lustenberger sowie Bernard Schumacher hat das Sportparlament zugestimmt, die bestehenden Stiftungsratsmitglieder Ulrich Kurmann (Präsident), Emanuela Felley-Bosco (Vize-Präsidentin), Markus Feller, Urs Karrer, Walter Mengisen, Pascal Oswald und Marc Schneeberger wurden bestätigt.