Im Spätsommer 2023 wurden 580 Schweizer Athletinnen und Athleten zu ihrer Einschätzung der Anti-Doping-Arbeit in der Schweiz befragt, mit mehrheitlich guten Resultaten.
Seit 1995 werden die Schweizer Athletinnen und Athleten regelmässig zu verschiedenen Aspekten der Anti-Doping-Arbeit anonym durch die renommierte Firma Lamprecht & Stamm befragt. An der neuesten Befragung von 2023 haben 580 Athletinnen und Athleten teilgenommen, die in den vergangenen 24 Monaten einer Dopingkontrolle durch Swiss Sport Integrity unterzogen worden waren. Sie haben Fragen zur Erweiterung von Antidoping Schweiz zu Swiss Sport Integrity, zu den Dopingkontrollen und Informationsmöglichkeiten sowie zur Dopingbekämpfung in der Schweiz beantwortet.
Schweizer Leistungssportler:innen bestätigen Wichtigkeit der Meldestelle
Aufgrund der Erweiterung des Stiftungszwecks wurde die Befragung mit spezifischen Fragen zu diesem Thema ergänzt. Aus der Befragung geht hervor, dass 95 Prozent der Meinung sind, eine unabhängige Meldestelle für Ethikverstösse sei wichtig für den Schweizer Sport. Zudem hätten etwa die Hälfte der Befragten begrüsst, wenn es die unabhängige Meldestelle schon früher gegeben hätte. Über die Erweiterung des Aufgabenbereichs der Stiftung waren rund 80 Prozent gut informiert.
Dopingkontrollen weiterhin auf hohem Qualitätsniveau
Seit über 20 Jahren wird die Sicherheit der von der nationalen Anti-Doping-Organisation durchgeführten Dopingkontrollen von einer überwiegenden Mehrheit der Athletinnen und Athleten als (sehr) hoch eingeschätzt. Auch die Qualität der Arbeit des Kontrollpersonals erhält wie bereits in früheren Befragungen fast ausschliesslich sehr gute Noten. Besonderes Lob kommt den Informationen zum Kontrollablauf sowie der Freundlichkeit des Personals zu. Im Vergleich mit dem Ausland schneiden die Kontrollen von Swiss Sport Integrity bei allen abgefragten Aspekten nach Ansicht von mindestens 95 Prozent der Befragten besser oder zumindest gleich gut ab.
Prävention statt Repression
95 Prozent der Befragten sind der Meinung, sich genügend über das Thema Anti-Doping informieren zu können. Die Beurteilung der Informationsangebote von Swiss Sport Integrity werden sowohl als (eher) wichtig wie auch als (sehr) gut beurteilt, und sollten deshalb auch weiterhin gepflegt werden. Als wirksamste Massnahme werden die Dopingprävention und Aufklärung von jungen Sportlerinnen und Sportlern gesehen. Diese Massnahme erhielt 2023 erstmals eine höhere Wirksamkeit zugesprochen als mehr Dopingkontrollen und harte Strafen bzw. lange Sperren.
Optimierungspotenzial aufgezeigt
Mit Blick auf die Erfahrungen mit der Geschäftsstelle von Swiss Sport Integrity konnten die ausgezeichneten Bewertungen von 2021 nicht mehr ganz erreicht werden. Dennoch bewerten zwischen 87 und 93 Prozent der Befragten den Kontakt mit der Geschäftsstelle bezüglich Kompetenz, Freundlichkeit, Erreichbarkeit und Reaktionszeit als gut oder sehr gut. Am ehesten bemängelt wird der Erhalt der notwendigen Informationen sowie die Qualität der Informationen. Nur mässig zufrieden zeigten sich die befragten Athletinnen und Athleten mit den elektronischen Meldesystemen zur Übermittlung der Aufenthaltsorte. Sowohl die Plattform der WADA (ADAMS) wie auch die Plattform von Swiss Sport Integrity (SIMON) beurteilten lediglich 45 Prozent respektive 37 Prozent der Befragten als gut oder sehr gut.
Zusammenfassung der Studienergebnisse