Die Disziplinarkammer des Schweizer Sports (DK) hat gegen den ehemaligen deutschen Radfahrer Danilo Hondo eine Sperre von 96 Monate ausgesprochen und ihn zu einer Geldzahlung verurteilt.
Im Mai 2019 legte Danilo Hondo in einem Interview mit dem deutschen Sender ARD ein öffentliches Dopinggeständnis ab. Der ehemalige deutsche Radprofi mit Schweizer Lizenz hatte im Strafprozess im Rahmen der «Operation Aderlass» vor der Strafkammer in München als Zeuge ausgesagt und seine Dopingvergehen dargelegt. Er zeigte auf, in welcher Form das Doping durchgeführt wurde und welche Systeme dahintersteckten. Gleichzeitig gab Hondo die Anwendung von Blutdoping von Ende 2011 bis Anfang 2013 zu. Nach den strafrechtlichen Untersuchungen beantragte Swiss Sport Integrity die Eröffnung eines disziplinarrechtlichen Verfahrens bei der Disziplinarkammer des Schweizer Sports (DK) nach den Bestimmungen des Doping-Statuts von Swiss Olympic.
Im Rahmen der extensiven Untersuchungen legte Danilo Hondo ein umfangreiches Geständnis ab und legte Informationen offen und bestätigte auch gegenüber Swiss Sport Integrity die ihm vorgeworfenen Dopinghandlungen. Der ehemalige Radprofi wurde deshalb von der DK zu einer Sperre von 96 Monaten für sämtliche Sportarten sowie jegliche Funktionen im Sport weltweit ab dem 9. September 2019 verurteilt. Aufgrund des vollumfänglichen Geständnisses und der extensiven Kooperation setzte die DK 66 Monate der Sperre aus.
Der Verurteilte muss zusätzlich die Verfahrenskosten sowie eine Parteientschädigung an Swiss Sport Integrity im Gesamtbetrag von 12’500 Franken übernehmen. Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig.
Swiss Sport Integrity erinnert alle Sportlerinnen und Sportler daran, dass eine Aussetzung der Dopingsperre aufgrund der «Kronzeugenregelung» möglich ist, wenn mittels Informationen gegenüber einer Anti-Doping-Organisation oder einer Strafverfolgungsbehörde wesentliche Unterstützung geleistet wird.