Volleyballtrainer Luiz Souza wegen Ethik-Verstössen sanktioniert

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Kategorie:
Recht

Der NLA-Volleyballtrainer Luiz Souza wurde von der Disziplinarkammer des Schweizer Sports zu einer Sperre von 18 Monaten, einer Busse und einem Coaching verurteilt. Nachdem er den Entscheid ursprünglich vors internationale Sportschiedsgericht (TAS) weiterzog, hat er die Berufung zurückgezogen.

Anfang 2022 erhielt SSI eine erste Meldung über einen möglichen Ethikverstoss wegen Verletzung der psychischen Integrität durch den NLA-Volleyballtrainer Luiz Souza bei der Meldestelle ein. Zum Schutz der Spielerinnen vor dem Trainer wurden vorsorgliche Massnahmen angeordnet, die am Ende der Saison wieder aufgehoben wurden. Nach genauer Prüfung und Untersuchung des Falls, überwies Swiss Sport Integrity (SSI) im Dezember 2022 den Untersuchungsbericht, zusammen mit den Anträgen zur Beurteilung, an die Disziplinarkammer des Schweizer Sports (DK). Nach den mündlichen Anhörungen im Juni und Oktober 2023 fällte die DK ihr Urteil und sprach den Trainer sowie die Vereinsverantwortlichen für schuldig.

Die DK erklärte in ihrem Entscheid vom 11.01.2024 Volleyballtrainer Luiz Souza wegen Verletzung der psychischen Integrität des Verstosses gegen das Ethik-Statut des Schweizer Sports (Art. 2.1.2) und gegen die Ethik-Charta von Swiss Volley für schuldig. Luiz Souza wurde schuldig gesprochen, weil er NLA-Spielerinnen regelmässig und häufig sowohl beim Training als auch bei Spielen beleidigt und bedrohliche Verhaltensweisen gezeigt hatte. Seine Verhaltensweisen wurden als vorsätzlich, anhaltend und über einen sehr langen Zeitraum andauernd anerkannt. Die Disziplinarkammer stellte ein Klima des Terrors für die Spielerinnen fest, das von Luiz Souza geschaffen wurde. Die DK sprach eine Sperre von 18 Monaten, unter Anrechnung der im Rahmen der vorsorglichen Sperre bereits vollstreckten 49 Tage, aus und sanktionierte den Trainer mit einer Busse von 2’000 Franken sowie einem Coaching von mindestens 10 Sitzungen zu Gewaltprävention, das vor einer möglichen Wiederaufnahme einer Tätigkeit im organisierten Sport auf Schweizer Boden zu absolvieren ist. Den Nachweis der erfolgreichen Absolvierung muss der Trainer gegenüber SSI erbringen.

Luiz Souza akzeptierte den Entscheid nicht und ist am 05.02.2024 mit einer Berufungserklärung an das TAS gelangt. Nach mehreren Monaten Vorbereitung und nur einige Tage vor der Verhandlung am 25.11.2024 zog Luiz Souza die Berufung zurück. Der Entscheid der DK ist nun rechtskräftig. Die Sperre gilt bis am 23.05.2025, oder bis zur Absolvierung der 10 Coaching-Sitzungen, wenn diese nicht vor dem Ende der Sperre absolviert wurden. Aufgrund seiner Berufung ans TAS und seines anschliessenden Rückzugs muss Luiz Souza zudem gemäss Schiedsspruch vom 10.03.2025 die vollständigen Verfahrenskosten vor dem TAS, sowie eine Parteientschädigung an Swiss Olympic in der Höhe von 1’000 CHF übernehmen.

Swiss Sport Integrity erinnert alle daran, dass psychische Gewalt im Schweizer Sport keinen Platz hat. Sportler:innen, Trainer:innen, Vereins- und Verbandsfunktionär:innen sowie alle weiteren Akteur:innen im Schweizer Sport sind verpflichtet, erkannte Ethikverstösse und Missstände Swiss Sport Integrity zur Kenntnis zu bringen und bei Untersuchungen mitzuwirken.