Im Rahmen von „Sport Schweiz 2014“, der nationalen Erhebung zum Sportverhalten und den Sportinteressen der Schweizer Bevölkerung, wurde 2013 eine Teilstichprobe von 1065 Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren zum Thema Doping und Dopingbekämpfung befragt. Vergleichbare Daten aus den Jahren 1998, 2001, 2004, 2007 und 2011 erlauben es, nicht nur eine Momentaufnahme der Beurteilung der Dopingproblematik festzuhalten, sondern auch Veränderungen darzustellen.
Sonderstudie: Die Wahrnehmung der Dopingproblematik in der Schweizer Bevölkerung (2015, A. Gebert, M. Lamprecht, HP. Stamm; English version)
Doping wird von der Schweizer Bevölkerung durchgängig als Hauptproblem des Sports – vor allem des Spitzensports – identifiziert. Dabei wird jedoch eine klare Unterscheidung zwischen dem internationalen und dem Schweizer Spitzensport gemacht. Der Hochleistungssport im eigenen Land hat ein deutlich besseres Image.
Sowohl die klare Haltung gegen Doping als auch die Befürwortung einer kompromisslosen Dopingbekämpfung finden sich in allen Bevölkerungsgruppen und Regionen der Schweiz. Die Beurteilung der Dopingproblematik wird jedoch vom Alter und der Wohnregion sowie vom Interesse am Sportgeschehen beeinflusst.
Im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2011 ist der Problemdruck in den vergangenen Jahren wieder leicht angestiegen. So nimmt die Bevölkerung Doping häufiger als sehr grosses Problem für den Spitzen- wie auch für den Breitensport wahr.
Zudem halten die Befragten die Dopingbekämpfung in der Schweiz vermehrt für zu large und etwas weniger vorbildlich als noch vor zwei Jahren. Blickt man auf die gesamten 15 Jahre zurück, in denen die Wahrnehmung von Doping in der Bevölkerung mittlerweile systematisch untersucht wurde, so zeigt sich folgendes Bild: Der Dopingkonsum wird in hohem Masse abgelehnt. Die Akzeptanz von harten Massnahmen – vor allem auch gegen fehlbare Sportler – ist seit 1998 klar gestiegen, das Vertrauen in einen sauberen Sport konnte damit aber (noch) nicht entsprechend gesteigert werden.