Erfolgreiches Jahr 2018 unter neuer Leitung
Das Geschäftsjahr 2018 stand bei Antidoping Schweiz im Zeichen der Arbeiten zur Aufrechterhaltung der WADA Code Compliance sowie der Wechsel im Führungsteam. Antidoping Schweiz darf auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken.
Im Frühling 2018 erfolgte die Stabsübergabe vom bisherigen Direktor Matthias Kamber zum neuen Direktor Ernst König sowie dem neuen Vizedirektor Beat Steiner. Unter der neuen Leitung konnte Antidoping Schweiz auch im Geschäftsjahr 2018 alle gesteckten Ziele erreichen.
Internationale Herausforderungen und Tätigkeiten
Mit grossem administrativen und finanziellen Mehraufwand verbunden waren die Arbeiten zur Aufrechterhaltung der WADA Code Compliance. Die von der WADA neu ins Leben gerufene systematische Überprüfung aller WADA Code Signatare führte zu einem finanziellen Mehraufwand durch eine Ausweitung der Spezialanalysen und Software-Anpassungen einerseits, sowie durch signifikante administrative Mehraufwände andererseits. Antidoping Schweiz hat jedoch diese Herausforderungen gemeistert und erfüllt ohne Einschränkung sämtliche Vorgaben der WADA. Der verstärkte Austausch mit der WADA führte zudem dazu, dass Antidoping Schweiz verstärkt Einfluss nehmen konnte bei Vernehmlassungen und weiteren Projekten.
Finanzen
2018 war ein gänzlich aussergewöhnliches Finanzjahr: So brachte der lange erwartete Entscheid des Bundesgerichtes die Bestätigung, dass Antidoping Schweiz auf den Beiträgen des Bundes keine Mehrwertsteuer zu entrichten hat. Die seit 2013 bezahlten MwSt-Beträge wurden deshalb zurückerstattet, was zu einem ausserordentlichen Ertrag von total rund Fr. 909’000.- führte.
Die gleichzeitigen, ebenso ausserordentlichen Aufwandminderungen (insbesondere der verzögerte Ersatz der Fahrzeugflotte) führten insgesamt zu einem einmaligen Überschuss von Fr. 1'155'995.- für das Geschäftsjahr 2018, welcher den Reserven zugewiesen wird.
Anzahl Dopingproben auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr
Antidoping Schweiz führte 2018 2'022 Dopingkontrollen nach eigenem Kontrollkonzept durch, 1'328 davon ausserhalb eines Wettkampfes und 694 im Wettkampf. Während diesen Dopingkontrollen wurden insgesamt 2’011 Urinproben sowie 869 Blutproben entnommen.
Die Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic (DK) fällte im vergangenen Jahr sechs Entscheide zu Dopingverstössen. Daraus resultierten vier Sanktionen von einer Verwarnung bis zu einer Sperre von 48 Monaten. Zusätzlich folgte die DK in zwei Fällen dem Antrag von Antidoping Schweiz auf Freispruch resp. Nichteintreten. Die sanktionierten Verstösse reichten von einer Verweigerung über einen Verstoss gegen das Teilnahmeverbot während einer laufenden Sperre bis hin zu zwei positiven Urinproben (Anabolika).
Noch nicht entschieden ist der Fall eines positiv getesteten Schwingers, dessen Verfahren momentan noch vor der Disziplinarkammer für Dopingfragen von Swiss Olympic hängig ist.
Hervorzuheben gilt es zudem die Anstrengungen von Antidoping Schweiz, die Strafverfolgungsbehörden im Sinne des Sportförderungsgesetztes zu sensibilisieren.
Fokus auf Nachwuchsathleten in der Dopingprävention
In der Dopingprävention liegt der Schwerpunkt von Antidoping Schweiz seit jeher auf den jungen Kaderathleten sowie auf den Betreuungspersonen im Leistungssport. Insgesamt wurden in 128 Referaten und Workshops rund 3'300 Personen die wichtigsten Regeln und Tipps für den Athletenalltag vermittelt.
Ein Erfolg ist die von Antidoping Schweiz mitentwickelte Medikamentendatenbank Global DRO: Rund 126'000 Medikamentenabfragen erfolgten in diesem Jahr, je etwa zur Hälfte via Webseite und via Mobile App.
Ausblick
Die Vorkommnisse an der nordischen Ski WM in Seefeld Ende Februar 2019 sind Beleg für die Wichtigkeit der engen Zusammenarbeit zwischen den nationalen Antidopingagenturen und den Strafverfolgungsbehörden. Zudem bestätigte der Vorfall, dass Doping keine Landesgrenzen kennt und dementsprechend der internationale Austausch im Kampf gegen Doping zentral ist. Die Frage der entsprechend verstärkten internationalen Ausrichtung und Zusammenarbeit wird von Antidoping Schweiz derzeit auch mit den wichtigen Partnern BASPO und Swiss Olympic geführt.
Kontakt
Corinne Schmidhauser, Präsidentin, Tel. 079 301 83 07
Ernst König, Direktor, Tel. 031 550 21 00