Per 01.01.2024 tritt die neue Dopingliste in Kraft. Für die Dopingliste 2024 wurden von der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) Anpassungen mit Auswirkungen auf den Doping-Status von Medikamenten vorgenommen. Die wichtigste Anpassung betrifft die Substanz Tramadol (ein starkes Schmerzmittel).
Tramadol ab 1. Januar 2024 im Wettkampf verboten
Tramadol ist ab dem 1. Januar in allen Sportarten im Wettkampf verboten. Bei der therapeutischen Anwendung wurde die Auswaschphase von Tramadol auf 24 Stunden festgelegt. Diese Auswaschphase bezieht sich auf die Zeit von der letzten verabreichten Dosis bis zum Beginn des Wettkampfzeitraums (d. h. Beginn um 23:59 Uhr am Tag vor einem Wettkampf). Athletinnen und Athleten, welche aktuell mit Tramadol behandelt werden, sollen sich baldmöglichst um eine alternative Therapie bemühen. Wenn es keine erlaubte Therapiealternative gibt, sind die ATZ-Bestimmungen zu beachten.
Gemäss Dopingliste sind gewisse starke Schmerzmittel verboten, andere Schmerzmittel sind erlaubt. Neben dem Doping-Status sind Nebenwirkungen von Schmerzmitteln nicht zu vernachlässigen und eine unsachgemässe Anwendung daher zu vermeiden. Weitere Informationen sind im neuen Spezialthema Schmerzmittel zu finden.
Neu Plasmaspenden erlaubt
Athletinnen und Athleten, die Blut oder Blutbestandteile spenden möchten, müssen mit den Antidoping-Bestimmungen vertraut sein. Es ist zu beachten, dass die Verabreichung oder Wiederzufuhr von Blut in das Kreislaufsystem gemäss der Dopingliste verboten ist. Ab 2024 wird das Spenden von Plasma und Plasmabestandteilen, bei dem ebenfalls Blut zurückgeführt wird, explizit von diesem Verbot ausgenommen und ist gemäss Dopingliste in registrierten Spendezentren erlaubt. Das Spezialthema Blutspenden und -therapien widmet sich im Detail diesem Thema.
Präzisierungen und neue Beispiele
Weitere Änderungen der Dopingliste bestehen in der Ergänzung von Beispielen und Synonymem bereits verbotener Substanzen. Zudem gibt es formale Anpassungen in der Unterklasse der Peptidhormone und deren Releasingfaktoren und in der Klasse der Diuretika und Maskierungsmittel. Eine umfassende Aufführung aller Änderungen wird von der WADA zur Verfügung gestellt.
Swiss Sport Integrity erinnert alle Athletinnen und Athleten daran, jedes Medikament vor der Anwendung mit der Medikamentenabfrage Global DRO (via Website oder Mobile App) zu überprüfen.