Ende Februar 2019 nahmen Deutsche und Österreichische Strafverfolgungsbehörden im Rahmen der nordischen Ski-WM in Seefeld (Ö) bei der «Operation Aderlass» mehrere Personen fest. In der Folge wurde ein Strafverfahren gegen einen Deutschen Arzt eröffnet, der an mehreren Athleten Blutdoping durchgeführt haben soll. In diesem Zusammenhang wurden Ermittlungen gegen den ehemaligen Radprofi Danilo Hondo aufgenommen. Der Verdacht gegen den deutschen Staatsbürger lautet auf Eigenblutdoping während seiner Aktivkarriere. Die Anwendung dieser gemäss WADA-Code verbotenen Methode soll in der Zeit nach der durch Hondo bereits abgesessenen Dopingsperre und vor seiner Anstellung als Trainer bei Swiss Cycling erfolgt sein.
In der Schweiz wird das Verfahren gegen Danilo Hondo durch die Bundespolizei Fedpol in Zusammenarbeit mit den betroffenen kantonalen Staatsanwaltschaften sowie Antidoping Schweiz geführt. Die Ermittlungen wurden durch den gut funktionierenden Informationsaustausch zwischen den staatlichen Behörden sowie den nationalen Anti-Doping-Agenturen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz ermöglicht. Allfällige disziplinarrechtliche Schritte durch Antidoping Schweiz werden mit den strafrechtlichen Verfahren abgestimmt.
Die «Operation Aderlass» wurde möglich gemacht von involvierten Personen, welche Informationen über die betrügerischen Aktivitäten an die zuständigen Behörden gemeldet haben. Zahlreiche andere Erfolge bei der Aufdeckung von Dopingbetrug kamen in der Vergangenheit dank Informanten zustande. Antidoping Schweiz verfügt über eine Ermittlungsabteilung, welche jegliche Informationen über Beobachtungen, Verdachtsmomente etc. vertraulich behandelt und auswertet. Für die Kontaktaufnahme stehen verschiedene Kanäle offen, auch anonyme.